Tag 11 – 1. Etappe Richtung Süden – Haima

Das Grauen hat einen Namen: HAIMAAAAA!

Aber von vorne. An Tag 11 stand mir nun also endlich die große Fahrt in den Süden Omans, genauer gesagt nach Salalah, bevor. Exakt 1000 km. Da ich weiß, wie viel Zeit man hier damit verbringt, schöne Dinge am Wegesrand zu entdecken und ich nicht unvernünftig durchhetzen wollte, habe ich mich im Vorfeld dazu entschieden, die Strecke zu halbieren und ziemlich genau nach 500 km einen Zwischenstopp mit Übernachtung einzulegen. Die Fahrt durch das Empty Quarter ist wirklich speziell. Während am Anfang noch die ein oder andere Ortschaft am Wegesrand liegt, kommt spätestens nach „Adam“ nicht mehr viel. Auch keine Tankstellen. In Adam also unbedingt den Wagen nochmal volltanken. Von dort aus wartet man für ca. 200km nämlich vergeblich auf eine Tankmöglichkeit und das kann sehr nervös machen, da spreche ich aus Erfahrung 🙂 Die Strecke ist grundsätzlich gut zu fahren, in zweierlei Hinsicht ist jedoch Vorsicht geboten: 1. je weiter man nach Süden kommt, umso häufiger befinden sich entlang der Strecke Sanddünen, die zum Teil auf die Straße wehen. 2. Die Fahrbahn hat nur eine Spur in jede Richtung, was dazu führt, dass permanent überholt wird. Man muss also ständig wachsam sein, was bei der Einöde drum herum nicht immer leicht fällt.

In Haima angekommen entschied ich mich dann noch spontan zur Weiterfahrt nach Jaluun. Ca. 90km von Haima entfernt befindet sich hier das Oryx Antilopen Reservat. Die letzten 35km verlaufen offroad, dementsprechend sollte man genügend Zeit einplanen.

Die arabische Oryx Antilope war 1972 in der Wildnis vollständig ausgerottet, konnte aber u.a. Dank des Zuchtprogramms hier wieder ausgesetzt werden. Die Anlage ist riesig und beheimatet derzeit etwa 600 Oryx und 2 Gazellenarten. Am Besten kommt man nachmittags, dann hat man die Chance von den Rangern mit zur Fütterung genommen zu werden.

Soweit so schön. Dann jedoch begann der nicht so schöne Teil des Tages, der Abend und die Nacht. Wer es irgendwie vermeiden kann, sollte darauf verzichten, in Haima zu übernachten oder sich zumindest im Klaren darüber sein, was ihn oder sie hier für Unterkünfte erwarten: Schmutzig, voller Krabbeltiere und echt unheimliche Besitzer. Um im Nachhinein keine Herzinfarkte zu produzieren, verzichte ich auf weitere Details und sage an dieser Stelle nochmal DANKE! an meinen Retter in der Not, der mir mit so viel Besonnenheit, Liebe und Geduld beigestanden hat. :-*

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