Rückblick.
Hallo ihr Lieben,
ich versuche mich jetzt mal durch die letzten Tage zu arbeiten, ohne Euch mit zu vielen Infos zu erschlagen.
An Tag 9 habe ich mich wieder einmal entlang der Küste in Richtung Süden bewegt. Auf der Suche nach den letzten verbliebenen Wadis, die ich noch nicht kenne, bin ich leider ein bisschen verloren gegangen. Ziel war eigentlich das Wadi Suwayh. Auf dem Weg dorthin habe ich einen kleinen Abstecher zum Fort Mazeera gemacht, um hier noch ein paar Fotos zu schießen. Von hier aus hatte ich eigentlich eine gute Wegbeschreibung im Internet gefunden. Dachte ich. Zunächst lief auch alles gut: „An Mazeera vorbei, durch wilde Gärten, bis zum Ort Husn“ … Ortschild Husn – juhu!… „Von dort aus weiter bis nach Alyaa.“ Tja. Und dieser Ort kam dann einfach nicht. Nirgends. Rechts nicht, links nicht. Alles ausprobiert, alle Wege endeten in einer Sackgasse und meistens im Innenhof von leicht irritierten Einheimischen. Wie schwer kann es schon sein, wenn man doch eigentlich richtig ist, weiter zu kommen??? Sehr schwer offensichtlich und so machte ich mich leicht genervt auf den Weg zurück, als mir ein SUV mit einem omanischen Guide und 2 Touris auf der Rückbank begegnete. Wadi Suwayh? Ja klar! Da wollten sie auch hin. Ihm nach! Als etwas blöd stellte sich dann nur heraus, dass das hinten im Auto absolute Neuankömmlinge waren – Deutsche natürlich – die begeistert von der Natur alle 10 Meter einen Stopp verlangten, um Fotos zu machen. Verständlich, aber meine Zeit lief ein wenig davon und so fragte ich den Guide, wie der Weg denn nun weiter verlaufen würde. Die Erklärung klang simpel und so machte ich mich alleine auf die Weiterfahr. Fragt bitte nicht, ob ich dieses Wadi jemals gefunden habe. Ein Teil meiner Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.. ähh, ich meine NEIN, ICH HABS NICHT GEFUNDEN! Dafür – wie immer und zur Entschädigung – genügend andere schöne Fleckchen, so dass der Frust schnell verflogen war.
Tag 10 war dann ein absoluter Relaxtag. Bisschen shoppen, bisschen Muscheln sammeln und abends mit meinem wundervollen Freund Sufyan Abendessen und Lemonsoda schlürfen. Wenn ich mit ihm und seinen Freunden zusammen bin, wir gemeinsam über die Welt und das Leben lachen, dann spüre ich jedes Mal wieder, wie bedeutungslos es ist, woher man kommt und woran man glaubt. Nichts davon kann zwischen Menschen stehen, deren Herzen im gleichen Takt schlagen. Ganz im Gegenteil.