Hallo ihr Lieben,
entschuldigt die kleine Pause – bei mir ist alles in Ordnung, macht euch keine Sorgen :). Im Moment habe ich leider nicht so viel Zeit, mich dem Blog zu widmen, da ich ganz schön viel auf Achse bin.
Im Zuge der Feierlichkeiten zum Nationaltag, fanden in Muscat und Umgebung diverse Kamelrennen statt. Diese Rennen sind ein ganz besonderes Event und werden dementsprechend nur selten (i.d.R. an Feiertagen) durchgeführt.
In dem kleinen Ort Al Fulaji (ca. 35 Minuten von Muscat entfernt) gibt es eine große Kamelrennbahn, auf der an 2 aufeinander folgenden Tagen die Rennen ausgetragen wurden.
Die Tribüne war beide Male rappelvoll und die Veranstaltung ein echtes Spektakel. Insgesamt nahmen Rennkamele aus 7 Nationen teil, die von ihren stolzen Besitzern aus Oman, Saudi Arabien, den V.A.E. usw. begleitet wurden und echte Fantrupps dabei hatten. Die Rennbahn ist in zwei „Spuren“ unterteilt. Eine, in der die Kamele laufen und eine, in der die Besitzer/Trainer mit ihren dicken Schlitten neben den Kamelen her düsen und sie lauthals anfeuern. Das Ganze hat etwas so Skuriles, dass man gar nicht anders kann als zu staunen und manchmal auch zu lachen. Für die anderen Anwesenden gibt es da natürlich nichts zu lachen, das ist ne absolut ernste Angelegenheit. So wie bei uns das Topspiel der Bundesliga 😉
Die Tribüne ist unterteilt in einen Sitzbereich für Frauen und einen für Männer. Kommen die Männer vor lauter Aufregung, Begeisterung und Anfeuerung mal zu nah an den Damenbereich heran, werden sie von der Polizei gleich freundlich ermahnt und zurück auf ihren Platz geleitet. Putzig! Insgesamt fällt mir bei solchen Veranstaltungen auf, wie unheimlich gesittet es zu geht. Zwar wird auch mal gebrüllt, gepfiffen und applaudiert, aber eben nie so, dass irgendwas eskaliert. Auch meine Anwesenheit (ich war mal wieder die einzige „Westlerin“) wird gelassen zur Kenntnis genommen. Mal ein nettes Lächeln hier, mal ein Handgruß da, „Salam“ „Salam“ und weiter geht’s.
Gestern war ich dann den ganzen Tag mit Sufyan unterwegs. Früh morgens haben wir uns aufgemacht, um Wakan Village zu erkunden. Das kleine Dorf liegt gut 2 Stunden außerhalb von Muscat in den Bergen auf dem Weg nach Rustaq. Die letzten Kilometer verlaufen sehr steil und offroad, was sicher mit dazu beiträgt, dass der Ort noch wenig von Touristen besucht wird. Herrlich.
Nach einer Wanderung durch den Ort und dem Erklimmen von ca. 600 Treppenstufen bei extremst dünner Luft habe ich mich dann kurz wie 85 gefühlt. Sufyan ging es glaube ich nicht viel besser, auch wenn er stets bemüht war, fit zu wirken :).
Im Anschluss haben wir uns auf den Weg nach Rustaq gemacht und dort einen seiner Arbeitskollegen – Hamed – besucht. Hameds Familie ist im Besitz von hunderten alten omanischen Erbstücken. Von Schmuck, über Waffen, Kleidung, Fotos, alles, was man sich nur vorstellen kann. Diese Schätze bewahrt er im Wadi Sahtan in einem kleinen Dorf auf, welches ihm „gehört“. Hier hat er ein kleines Museum hergerichtet, in dem wir eine exklusive Vorstellung erhielten. Aber natürlich nicht nur das. Im Ort wusste man, dass ich komme und so wurde natürlich etwas gekocht. Es gab einen ganzen Topf voll kleiner omanischer Pfannkuchen, die mit heißem Öl und im Ort hergestelltem Honig beträufelt wurden. Gegessen wurde auf dem Boden und mit den Händen, umringt von vielen neugierigen Dorfbewohnern. SO LECKER! Anschließend durfte ich noch den Bereich besichtigen, in dem die Beekeeper arbeiten. Natürlich wollte ich auch gleich richtig nah ran, was Sufyan diverse beinahe-Herzinfarkte bescherte „OF COURSE you want to get closer“ „OF COURSE you want to hold it“ „Dear God! Please don’t drop it Sabine!“. Ich glaube manchmal denkt er, ich hab sie nicht mehr alle =)
Am Sonntag verlasse ich Muscat dann in Richtung Sur. Ich bin gespannt, was mich noch erwartet.
Liebste Grüße,
Bine
P.s.: „When I’m a rockstar, there will be BINS everywhere!“