Tag 18 & 19

Hallo ihr Lieben,

viele Grüße aus Muscat.

Die letzten beiden Tage war ich wieder ziemlich viel unterwegs, entwickle hier aber ein ganz gutes eigenes Tempo, so dass ich nicht zu sehr rumhetze, sondern auch mal das Ausschlafen und Frühstück im Bett genieße. Hierbei gibt es jedoch manchmal leichte Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Roomservice am Telefon. So habe ich heute morgen von allem was ich bestellt habe 2 Portionen erhalten: 2x frischgepressten O-Saft, 2x 2 Spiegeleier, 2x 3 Pancakes und gefühlte 25 Scheiben Toast 🙂

Gestern habe ich mich auf den Weg nach Qantab und Sifah gemacht. Zwei kleine, von der Fischerei geprägte Örtchen ca. 45 Minuten außerhalb der Hauptstadt. In Qantab kam ich mit einem der Fischer ins Gespräch, der mir anbot, ihn einmal morgens beim Einholen der Netze zu begleiten. Darauf komme ich natürlich gerne zurück.

Heute habe ich mich auf den Weg ins Wadi Al Abriyeen gemacht. Es liegt ungefähr 1,5 Stunden südöstlich von Muscat und ist gut zu erreichen. Die letzten 15km verlaufen offroad. Ein 4×4 Fahrzeug ist deshalb zu empfehlen, aber nicht zwingend erforderlich.

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Glücklicherweise ist unter der Woche recht wenig los in den Wadis, so dass ich viele schöne Bilder machen konnte, ohne dass  Menschen dazwischen herumturnen. Nur einmal kam ein Auto mit einem einheimischen Guide am Steuer vorbeigefahren. Ausgestiegen sind dann 2 deutsche Jungs, die ziemlich peinlich berührt waren, als sie gesehen haben, dass ich ohne Guide unterwegs war 🙂

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Am Rande des Wadis liegt eine klitzekleine Ortschaft, in der ich eigentlich nur meinen Wagen drehen wollte, aber bereits auf dem Weg hinein von einem Omani freundlichst begrüßt wurde. Er machte mit Handzeichen deutlich, wie ich mein Auto parken sollte und deutete dann an, dass ich ihn ins Wadi begleiten könne. So ein Angebot schlage ich natürlich nicht aus! Ich bin jedes Mal wieder erstaunt, wie flink die Omanis sich mit ihren Sandalen durch unwegsamstes Gelände bewegen. Ich kam mir dagegen wie ein angeschossenes Hühnchen vor. Konnte kaum mithalten, trotz toller Nike-Wanderschuhe… Auf dem Weg ins Wadi wagte ich mich dann auch endlich mal meine wenigen Arabisch-Brocken zum Einsatz zu bringen und fragte ein wenig nervös „Ma smuka?“ Als er wie aus der Pistole geschossen „Salman“ antwortete, habe ich mich wie ein kleines Kind gefreut und auch seine Gegenfrage verstanden. „Ismi Sabine.“ 🙂 Die kleine Wanderung war super schön. Ich habe ja schon viele Wadis hier erkundet, aber dieses gehört definitiv zu meinen Favoriten.

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Irgendwann fragte Salman etwas verdutzt: „Where is wife“. Ich entgegnete nicht weniger verdutzt „Wife? I have no wife“ Salman fielen fast die Augen aus dem Kopf „No Wife?!?!“ Nagut. „Doch, doch, I have a wife. In Almaniya.“ „Ahhhh!“ Die Erleichterung war ihm deutlich anzumerken. „And Baby?“ „No! No baby.“ Jetzt erntete ich einen ziemlich mitleidigen Blick. Inshallah wird sich das noch ändern, meinte er :).

Nach ca. 20 Minuten trennten sich unsere Wege. Seine Einladung zu Kaffee und Datteln musste ich leider ausschlagen, da es bereits dunkel wurde.

Morgen ist es dann soweit: der 45. Nationalfeiertag.  45 Jahre seit der Machtübernahme von Sultan Qaboos. Die Geburtsstunde des modernen, liberalen Oman. Die ganze Stadt ist geschmückt. Jedes Haus, jedes Auto, jede Straße, jeder Felsen – ALLES! Ich werde den ganzen Tag unterwegs sein und die Feierlichkeiten auf der Straße einfangen. Das wird ein kleines Abenteuer.

Lasst es Euch gut gehen, ihr Lieben!

P.s.: „Das stimmt nicht, ich habe nicht geschlafen!“

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