Tag 19 – Mirbat & Ash Shuwaymiyah

Hi nach Hause,

Tag 19 heißt: es geht am nach Norden. Von Salalah ganz im Süden Dhofars die Costal Road entlang, bis wir irgendwann wieder Muscat im Norden erreichen. Ich habe noch nicht genau ausgerechnet, wie viele Kilometer es sein werden, aber ich rechne mit ca. 2000.

Der erste Abschnitt führte uns über Mirbat und Sadah (2 Fischerorte) bis nach Ash Shuwaymiyah, wo eines der schönsten Wadis Oman auf uns warten sollte. Diese Station ist die Einzige, bei der wir im Voraus keine Unterkunft gebucht haben. Der Ort ist winzig und ich konnte online keine Möglichkeit finden, ein Hotel zu reservieren.

Die Fahrt an der Küste entlang ist absolut atemberaubend. Ca. 300km am türkisblauen Meer entlang und durch unvorstellbar beeindruckende und bizarre Felslandschaften. Wir haben hier so viele Phänomene bewundert, die wir uns nicht erklären können und uns mehr als einmal gewünscht, einen Geologen dabei zu haben, der uns diese Wunder der Natur erklären könnte. Einfach fantastisch!

In Ash Shuwaymiyah angekommen, haben wir erstmal nach der Unterkunft gesucht und auch tatsächlich etwas gefunden. Der nette junge Mann wollte zuerst 25 Rial pro Zimmer, ich konnte ihn aber schnell auf 30 für ein 3er-Zimmer runterhandeln. Sehr einfache Zimmer, nicht besonders sauber, mega harte Betten, aber für eine Nacht irgendwie auszuhalten. Dann ging es hinein ins Wadi. Die Strecke verläuft ziemlich schnell offroad und der Eingang liegt etwas versteckt am Rande des Ortes. Das Wadi ist RIESIG. Man fährt durch bizarre und gleichzeitig wunderschöne Landschaften und kommt aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Mutternatur hat es mit Oman einfach unglaublich gut gemeint.

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Als sich die Sonne so langsam verabschiedete, verließen wir dann auch das Wadi wieder mit tollen Eindrücken und großem Hunger. Wie sich schnell herausstellte, bot das Dörfchen nichts, was einem Restaurant nach westlichen Vorstellungen ähnelte. In einer Schneiderei für Frauen, fragten wir, wo wir am besten etwas zwischen die Zähne kriegen könnten und wurden an ein kleines Geschäft gegenüber verwiesen. Leider fanden wir dort kein Essen, dafür einen sehr netten jungen Mann aus Bangladesch, der (nachdem wir außer Sichtweite seiner Kumpels waren) bei uns in den Wagen gesprungen ist und uns zum Restaurant begleitet hat. Dort angekommen wurde uns groß aufgetischt. Wirklich lecker und der nette junge Mann blieb die ganze Zeit in unserer Nähe. Nicht, dass irgendwas gefährlich gewesen wäre, er wollte einfach verfügbar sein, sollten wir Fragen haben. Und die hatten wir auch. Fragen nach den Rezepten. Süß, wie er war, hat er sich dann zu uns an den Tisch gesetzt und uns die Rezepte für Reis und Linsen aufgeschrieben. Das sollte nicht die einzige nette Begegnung dieses Tages bleiben. Zurück an unserer Unterkunft, wollten wir den Tag auf der leicht abgenutzten “Couch” auf dem Balkon ausklingen lassen, als der Besitzer der Unterkunft uns einen Besuch abstattete. Null arabisch vs. kaum englisch führte dann erstmal zu einem Missverständnis, denn wir nahmen zuerst an, dass er ein Foto von uns machen wollte. Nein. Er hatte sich nämlich zwischenzeitlich in sein schickstes T-Shirt geschmissen und wollte Fotos MIT uns machen. Das Ganze endete dann mit einer hübschen Kuschelrunde – er in der Mitte, Mama und Jutta fest im Griff an jeder Seite. Ich habe beim Fotografieren Tränen gelacht.

Was für ein Tag!

P.s.: Mettwürstchen…

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