Hallo nach Hause,
und schon sind wieder 4 Tage vergangen seit meinem letzten Blogeintrag.
Die letzten Tage gab es hier doch tatsächlich Wolken und Regen. Man ist so verwöhnt von dem wunderbaren Wetter hier, dass ich richtig motzig war, als ich 3 Tage hinter einander aufgewacht bin und nicht von strahlend blauem Himmel begrüßt wurde. Das Wetter hat natürlich großen EInfluss darauf, was ich von meinem Programm umsetzen kann und so verschlug es mich an Tag 3 in die Mall… =) Inzwischen kenne ich alle 4 „großen“ Malls der Hauptstadt und konnte meinen Unmut über das Wetter in Windeseile überwinden. (Pulli! ;))
An Tag 4 habe ich die Amouage-Fabrik besichtigt. Hier wird seit 1988 das teuerste Parfüm der Welt hergestellt. Nach einer kleinen Einführung im super schicken Eingangsbereich, kann man eine geführte Runde durch die Fabrik drehen (eine Anmeldung ist nicht erforderlich). Wenn man sieht, mit wie viel Liebe und Hingabe hier die Düfte komponiert und die Flakons befüllt werden, kann man die wirklich schwindelerregenden Preise nachvollziehen. Insgesamt gibt es unter dem Namen Amouage eine ganze Reihe an Düften (ca.15), die völlig unterschiedlich sind und z.T. bis zu 20 Gewürze aus dem Oman beinhalten. Im Showroom wird man von der netten Führerin dann mit allem vollgesprüht, was man sich nur vorstellen kann. Mit 10 Testerstreifchen in der Hand, 4 Düften auf Handrücken, Handgelenk und Unterarm, dachte ich, mein kleines Gehirn platz vor lauter Eindrücken. Und während man da so steht, in dem schönen Ambiente, völlig high von den grandiosen Düften, hört man es aus der letzten, nicht vernebelten Ecke des Gehirns rufen: KAUF MICH! Ok! Aber WELCHEN dieser Düfte nur? Ich bin so wahnsinnig schlecht darin, mich zu entscheiden, dass ich beschlossen habe, zu warten, bis Mama zur Beratung hier ist. So ganz mit leeren Händen bin ich dann aber nicht gegangen 🙂
An Tag 5 hatte ich dann mal wieder Lust auf ein Wadi. So langsam gestaltet sich die Suche nach Wadis im Umkreis der Hauptstadt schwierig, so viele habe ich inzwischen schon gesehen. Ein paar gibt es aber noch und so entschied ich mich, das Wadi Hawquin unsicher zu machen. Das Wadi befindet sich ca. 2 Stunden von Muscat entfernt in der Nähe von Rustaq. Mit einer gewissen Sicherheit im Rücken (mein Navi kannte das Wadi!) machte ich mich also auf die Reise… der Optimismus hielt genau so lange, bis die Straße endete und es lauf Navi und meinen Augen Offroad weitergehen sollte… für 20km. Ich bin inzwischen ja echt abgehärtet und bleibe erstmal gelassen, wenn so etwas passiert. Etwas unsicher wurde ich erst, als ich realisierte, dass das Wadi insgesamt 30km lang ist. Wo sollte ich hier ohne weitere Info denn die Wasserfälle finden?! Natürlich habe ich sie auch erstmal nicht gefunden, dafür diverse Wasserlöcher, die ich nur mit viel Geschick und unter amüsierter Beobachtung einheimischer Kinder bewältigen konnte. Damit nicht genug der Blamage. Wenn es um Entscheidungen geht, tue ich mich nicht nur schwer, sondern treffe bei 50/50 grundsätzlich die Falsche und so fuhr ich dann mit meinem riesigen SUV in eine kleine Siedlung hinein, aus der ich nur noch rückwärts wieder herausfahren konnte, weil die winzige Gasse vor einem Palmenwald endete und natürlich keinen Platz zum Drehen bot. Die Wasserfälle fand ich dann tatsächlich noch -durch Zufall, wie so oft. Allerdings war es da schon zu dunkel um Fotos zu machen. Da sich hier aber das Schönste meistens entlang der Strecke finden lässt, war es doch ein erfolgreicher Tag.
Heute schien dann endlich wieder die Sonne. So richtig. Ohne Wolken am Himmel und mit traumhaften 27 Grad. Das schrie praktisch nach einem entspannten Vormittag am Strand und nach dem ersten Sonnenbrand.
Abends war ich dann Chicken Shawarma am Souq essen.
Morgen früh geht’s zur Moschee und am Freitag – wenn alles klappt – mit Sufyan zum Stierkampf (unblutig). Ich bin gespannt.
Viele Grüße an Euch alle und an einen ganz besonders – W.W.A. <3