Khareef Season (Tag 1,2,3)

Hallo zusammen,

es hat ein paar Tage gedauert, aber nun ist mein Blog zurück in Aktion! Schön, dass ihr wieder dabei seid.

Um mein „Oman-Projekt“ einen großen Schritt nach vorne zu bringen, bin ich vor 3 Tagen zurück in das Sultanat gekehrt. Zu dieser Jahreszeit? Ist die irre? Ja. Ein bisschen schon, denn es ist leider wirklich so unfassbar heiß hier, wie man denkt (heute hatten wir in Nizwa kaum auszuhaltende 44 Grad.) Aber wer mich kennt, weiß natürlich, dass es einen triftigen Grund hat, warum ich genau JETZT wieder gekommen bin: es ist Khareef Saison in Dhofar. Jedes Jahr streifen die Ausläufer des asiatischen Südwestmonsuns die Gegend rund um Salalah und verwandeln das sonst so trockene Land in eine Oase. Von Mitte Juni bis Ende August umhüllt dichter Nebel den Jabal al Qara und sorgt für ständigen Nieselregen, der nicht nur die Natur zum Blühen bringt, sondern auch die Grundwasserreserven auffüllt. Ein Phänomen, das auf der Arabischen Halbinsel einzigartig ist. Die Natur ist hier in den letzten Wochen regelrecht explodiert. Sattes Grün in allen Variationen, soweit das Auge reicht. Meterhohe Wasserfälle, die die grünen Hänge hinunter stürzen und Kamele, die auf den weiten Wiesen grasen, lassen einen komplett vergessen, wo man eigentlich ist. Nichts von dem, was ich vorher gelesen hatte, reicht nur annähernd an das heran, was einen hier erwartet.

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Nun aber kurz ein paar Schritte zurück, genauer gesagt zum Tag der Anreise.

Das Schicksal meint es ja manchmal nicht so gut mit einem und so hat sich meine arme Mama wenige Tage vor unserer Abreise bei einem Treppensturz das linke Knie gebrochen. Nach einem nervenausreibenden Hin und Her diverser Ärzte, durften wir aber glücklicherweise doch noch gemeinsam aufbrechen. Eine „mobilitätseingeschränkte“ Person zu sein bringt, so blöd es ansonsten auch ist, beim Reisen mit dem Flugzeug doch ein paar Vorteile mit sich. Mit dem Rollstuhl ans Gate, gingen wir ohne Wartezeit als erste Passagiere an Bord. Soweit so gut. Problematisch wurde es dann während unseres Umstieges in Muscat. Nachdem wir zuerst in einem Gate mit ca. 20 anderen, im Rollstuhl kauernden, Fluggästen warten mussten, viel zu spät in Richtung Ausgang geschoben wurde, 15 Minuten auf einen Bus warten mussten, der uns – wie könnte es anders sein – natürlich zum falschen Flugzeug gebracht hatte, gelangten wir schließlich mit 10-minütiger Verspätung über einen Hubwagen in die Maschine. In Salalah angekommen offenbarte sich schnell die nächste Sonderbarkeit. Niemand hatte unsere Pässe gecheckt. Weder in Muscat noch in Salalah.Wir hätten durch die schöne Glastür des Flughafen ins Freie spazieren und für immer im Oman abtauchen können. Kein schlechter Gedanke, aber im Gefängnis enden wollten wir auch nicht. Also tapste ich mit den Reisepässen bewaffnet zur Immigration, wo unser Fall prompt eine echt Sicherheitskrise auslöste. Dass uns niemand bei der Einreise gecheckt hatte und wir ohne Visa das Flughafengelände hätten verlassen können, sorgte rund herum für Fassungslosigkeit. 30 Minuten später, 2 Visa für 5 statt 20 Rial in der Hand, hatte sich die Aufregung aber gelegt und wir konnten unsere Reise durch das Dhofar beginnen.

Am 29.08. geht es für uns dann mit dem Flugzeug zurück in den heißen Norden.

Liebe Grüße an alle und an EINEN ganz besonders! <3

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